Entschuldigungen – 6 Tipps richtig „Es tut mir Leid“ zu sagen
Um Entschuldigungen kommen wir in unserem Leben nicht immer drum herum. Es ist schnell passiert, dass man einen Menschen mit seinen Worten verletzt hat, zum Beispiel in einer stark emotional aufgeladenen Situation. Sich zu entschuldigen ist nicht immer einfach, vor allem dann nicht, wenn man unsicher darüber ist, ob der andere einem auch wirklich verzeiht. Bei einer Entschuldigung stellen wir psychologisch unser eigenes „Ego“ nach unten und das soll sich natürlich auch lohnen – sprich: die Entschuldigung soll vom anderen angenommen werden. Damit Ihre Entschuldigungen gelingen, erhalten Sie in diesem Artikel 6 Tipps, um richtig „Es tut mir Leid“ zu sagen.
1. Entschuldigen Sie sich so früh wie möglich
Der Zeitraum zwischen dem Missverständnis und der Entschuldigung sollte so kurz wie möglich sein. Je mehr Zeit vergeht, desto schwerer ist die Situation, und zwar für alle Beteiligten. Ein Spannungsverhältnis kann nicht nur für die beiden Betroffenen, sondern auch für das Umfeld, wie zum Beispiel gemeinsame Freunde sehr anstrengend sein. Wenn Sie wissen, dass Sie sich bei einer Person entschuldigen sollten, dann warten Sie damit nicht zu lange. Des Weiteren wird die Entschuldigung durch langes Warten nicht einfacher. Wichtig: Trotzdem sollten Sie sich zuvor Gedanken machen und Ihre Entschuldigung nicht überstürzen. Dies bedeutet nicht, dass Sie wochenlang warten sollten. Sie sollten jedoch einen passenden Moment auswählen. Beispielsweise kann es nach einem sehr emotionalen Streit sinnvoll sein, einen Tag abzuwarten, bis sich beide Parteien beruhigt haben. So können Sie auch Ihr Fehlverhalten zunächst reflektieren und im Anschluss ein ruhiges und gut durchdachtes Gespräch führen. Wer zunächst eine Zeit nachdenkt, wird in der Regel ernster genommen. Die Emotionen herunterfahren zu lassen und sich Gedanken zu machen ist also eine gute Idee. Lassen Sie jedoch nicht unnötig viele Tage und Wochen verstreichen, bis Sie auf den anderen zu gehen.
2. Ihre Entscheidung, sich zu entschuldigen, sollte freiwillig sein
Jeder Mensch macht hin und wieder einen Fehler und muss sich entschuldigen. Entschuldigungen sind nicht immer leicht und stellen oft eine echte Herausforderung dar. Sie sollten sich jedoch erst dann entschuldigen, wenn Sie Ihre Fehler einsehen und es wirklich ernst meinen. Werden Sie sich darüber bewusst, dass Sie nicht der einzige Mensch sind, der Fehler macht und es nicht unbedingt eine Form von Schwäche darstellen muss, um Verzeihung zu bitten. Entschuldigen Sie sich jedoch nicht, nur weil andere es von Ihnen erwarten. Auch wenn Sie einen Streit schnell beenden möchten, sollten Sie dem anderen nicht einfach Recht geben, wenn Sie es nicht so meinen. Ihr gegenüber merkt das und eine echte Entschuldigung ist es ohnehin nicht. Reflektieren Sie also lieber noch mal Ihr eigenes Verhalten und entschuldigen Sie sich erst dann, wenn Sie es wirklich ehrlich meinen.
3. Lassen Sie sich nicht zu einer Entschuldigung auffordern
Eine Entschuldigung ist ebenso wenig erfolgreich, wenn Ihr Gegenüber diese einfordert. Hin und wieder kommt es in zwischenmenschlichen Situationen dazu, dass der eine dem anderen vorhält, er müsse sich entschuldigen. Diese Forderung drückt zwar tatsächlich den Wunsch nach einer Entschuldigung und Klärung der Situation aus, zeigt jedoch auch eine gewisse Form von Trotz. An dieser Stelle sollten Sie das Gespräch besser beenden und nicht die Entschuldigung direkt an die Forderung anschließen. Ihr Gegenüber würde diese Entschuldigung in diesem Moment nicht ernst nehmen, da er Sie gerade dazu aufgefordert hat. Warten Sie also lieber einen Tag ab und gehen Sie dann aus freien Stücken auf den anderen zu und bringen Sie eine ernst gemeinte Entschuldigung unabhängig von seiner Aufforderung hervor.
4. Eine Entschuldigung sollte immer persönlich erfolgen
Je schwerer der Fehler gewesen ist, desto größer ist oft die Hemmung, sich zu entschuldigen. Oft kann man nicht einschätzen, wie sehr der andere noch verletzt ist und ob er überhaupt für ein Gespräch bereit ist. Aus diesem Grund ist es sehr verführerisch, eine Entschuldigung beispielsweise über eine Textnachricht zu versenden oder gemeinsame Freunde vorzuschicken, um sich erst einmal ein Bild über die Lage zu machen. Wenn Sie jedoch eine andere Person vorschicken, erreichen Sie in der Regel genau das Gegenteil von Verzeihung. In dem Moment, wo Sie andere dazu auffordern, auf die andere Person zuzugehen, bringen Sie diese Person dazu, auf Ihrer Seite zu stehen und der andere fühlt sich unter Druck gesetzt. Das kann den anderen dann noch mehr verletzen und verschlimmert somit die Situation. Schließlich sollte auch eine Verzeihung immer freiwillig gemacht werden und nicht, weil andere verlangen, dass man jemandem verzeiht. Auch für die dritten Beteiligten ist es alles andere als angenehm, in einem solchen Streit mit hereingezogen zu werden. Halten Sie andere Personen also lieber daraus und nehmen Sie Ihren Mut zusammen, um sich selbst persönlich zu entschuldigen.
Sich per Textnachricht zu entschuldigen ist ebenfalls keine gute Idee. Eine bloße SMS oder WhatsApp Nachricht zu schicken erfordert wenig Mut und kaum Zeit. Ihr Gegenüber bekommt somit das Gefühl, dass Sie die Entschuldigungen ganz nebenbei schreiben und sich nicht sonderlich viel Zeit dafür nehmen möchten. Deshalb werden die Entschuldigungen weniger ernst genommen und der andere bekommt schnell das Gefühl, dass Sie die Situation kleiner reden möchten, als sie ist. Deshalb sollten Sie von Textnachrichten bei Entschuldigungen ebenfalls Abstand nehmen.
5. Wählen Sie den richtigen Ort für Ihre Entschuldigung
Auch über den Ort der Entschuldigung sollten Sie sich in Vorhinein Gedanken machen. Im Grunde genommen ist es angebracht, sich an einem neutralen Ort zu treffen. Wenn der Fehler nicht zu privat und intim ist, können Sie sich beispielsweise in einem Café oder Restaurant treffen. Wenn Sie jedoch lieber ganz ungestört sein möchten, dann sollten Sie sich an einem eher ruhigen Ort treffen. Dies kann natürlich die eigenen vier Wände sein, wobei der Ort damit nicht mehr neutral ist. Im besten Fall wählen Sie dann ein Ort in der Öffentlichkeit, der jedoch nicht sonderlich belebt ist. Beispielsweise kann eine Bank im Stadtpark ein guter Ort sein.
6. Nehmen Sie sich für das Gespräch ausreichend Zeit
Da Sie im Vorhinein niemals einschätzen können, wie lange ein solches Gespräch dauert, sollten Sie mehr als genug Zeit einplanen. Treffen Sie sich also nicht dann, wenn sie unmittelbar danach einen wichtigen Termin haben. Sonst müssen Sie das Gespräch abbrechen, was für beide Beteiligten keine gute Wirkung hat. Sorgen Sie also dafür, dass hinten raus genug Zeit übrig bleibt, falls das Gespräch lange länger dauert als geplant. So haben Sie zudem noch die Möglichkeit bei erfolgreicher Versöhnung über schöne Dinge zu sprechen oder gemeinsam spontan etwas zu unternehmen.
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